Direkt nach dem Bootskauf ging es auf die Helling
November/Dezember 2002 und sofort gelernt: Eine suboptimale Jahreszeit - die erste Nacht erfreute die frischgebackene Bootseignerin mit einem Sturm.
Neptunus Yachtbuilding baut nicht nur Luxus-Yachten, sie haben auch eine Helling für Berufsschiffe und drumherum Platz für manch ältere Boote.Mein allererster Werftaufenthalt dort diente der Prüfung des Unterbodens, wäre dieser negativ ausgefallen, hätte ich vom Vertrag zurücktreten können.
Und meiner künftigen Wohnung
fehlte noch einiges, um für die deutschen Wasserstraßen rechtmäßig zugelassen zu werden. Zum Beispiel so Nebensächlichkeiten wie Navigationsbeleuchtung.
Normal, sie war zuvor Jahrzehnte aus der Fahrt, als Wohnboot in Amsterdam.
Die Bilder erzählen euch mehr - insbesondere im Unterschied zum heutigen Noortje. Viel Spaß beim Anschauen!
(Auch wenn meine damalige Mini-Digitalkamera keine Qualitätswunder erschuf, sorry).
Vorher: Rost in der Schaltzentrale. Besonders am Boden, an beiden Seiten unter den Gangborden.
Hinterher: Fertig entrostet und gestrichen.
Toll? Na ja, für die Zukunft bleibt mir im Steuerhaus noch genug zu tun:
Draussen wurde inspiziert, gereinigt, geteert und gestrichen.
Schön, vom Werftboss zu hören, dass die Substanz gut ist und gemeinsam die Schwachstellen zu suchen.
Koop en boot en werk je dood: Mein neues Zuhause war eine einzige Baustelle.
Aber innen wenigstens wohnklar, von Dusche bis zur Microwelle. So konnte ich Schritt für Schritt das Chaos bekämpfen.
Ein Namensschild hing am Bug, es war fast schwarz. Das zweite alte Namensschild entdeckte ich im Gerümpel unter den Gangborden.
Ein wenig dran gekratzt, kam Kupferschrift auf Messingplatte unter Lack und Patina zum Vorschein. Verflixt, richtig freilegen bedeutete viel Arbeit und danach bleibt dauerhaft polieren angesagt, grübelte ich kurz, aber:Nomen ist Omen - ich beschloss, ihren Schiffsnamen nicht zu verändern.
So schöne Schilder muss man restaurieren und stolz tragen. Und zu mir Bremer Nordlicht, das es nach Köln und Holland verschlagen hatte, passte der Name "Noortje" auch einfach nordisch-perfekt.
Die Gläser der vier Bullaugen im Vorschiff waren von Hitze gesprungenes Mosaik, denn das Vorschiff war dem Vor-Vorbesitzer einst ausgebrannt.
Wir bauten sie aus und schickten sie zur Restauration nach Polen. Es sollte hiernach mehrere Jahre dauern, bis sie wieder an Stelle des provisorisch eingeklebten Plexi-Glases kamen.
Vorher: Achtern beidseitig eine huckelige Rostfläche, in den Ecken unter gesammelten Laubhaufen stellenweise durchgerostet.
Hinterher: Fertig geschweißt und gestrichen.